Implantationsdiagnostik

Manchmal bleibt eine Kinderwunschbehandlung trotz optimaler Bedingungen zunächst erfolglos oder eine eingetretene Schwangerschaft entwickelt sich nicht richtig und es kommt zu einer Fehlgeburt. Die Ursachen dafür können beim Embryo selbst liegen oder aber unter anderem in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium), dem Ort an dem sich der Embryo einnisten und sich, vor dem mütterlichen Immunsystem geschützt, ungestört entwickeln soll.

Die Gebärmutterschleimhaut ist immunologisch hoch spezialisiert, um selektiv dem fremden Embryo die Einnistung zu ermöglichen (rezeptiv), aber z.B. Bakterien abzuwehren (defensiv). Manchmal gelingt das nicht optimal und es kommt zu Implantationsstörungen. Der vitale Embryo implantiert im rezeptiven Endometrium mit einer hohen Chance auf eine fortlaufende Schwangerschaft.

Im defensiven Endometrium können Implantationsstörungen auftreten, die in besonders schweren Fällen zu einer Fehlgeburt führen können. Der eingeschränkt vitale Embryo implantiert bei defensiven Bedingungen im Endometrium nicht.

Im hochrezeptiven Endometrium greift die endometriale Selektion weniger, eine Einnistung findet statt aber ein Abort kann die Folge sein. Aber auch normale, fortlaufende Schwangerschaften sind möglich: jeder Embryo, auch der „schlechte“ hat damit seine Chance (s. Abb. Embryomaternaler Dialog).

Mit diesen Zusammenhängen beschäftigen wir und unsere ausgesuchten Partner aus der Pathologie und Labormedizin seit langem intensiv. Es bieten sich nach unserer Erfahrung und der wissenschaftlichen Literatur bei Verdacht auf eine Implantationsstörung weiterführende Untersuchungen an, insbesondere die Killerzellrezeptortypisierung und der immunhistochemische Rezeptivitätstest des Endometriums, um durch geeignete Maßnahmen die Chancen auch weniger vitaler Embryonen zu erhöhen.

Zum Schutz der Gebärmutterschleimhaut versuchen wir bei einer frühen Fehlgeburt immer eine Ausschabung zu vermeiden und führen deshalb bevorzugt ambulant eine medikamentöse Schwangerschaftsbeendigung mit Mifepriston und Misoprostol unter Ultraschall- und Hormonüberwachung durch.

Zu diesen und anderen, weiterhelfenden Untersuchungen und schließlich der Besprechung der Ergebnisse und der therapeutischen Optionen bieten wir gerne unsere Expertise an.

Die therapeutische Spektrum umfasst unter anderem die Gabe eines geeigneten Antibiotikums, die niedrig dosierte Gabe von Kortison, Aspirin, Heparin und schließlich die Gabe des Wachstumfaktors G-CSF. Oft werden die Maßnahmen mit einer Optimierung des vaginalen und endometrialen Mikrobioms kombiniert (u.a. Lactobazillen).

Schema Embryomaternaler Dialog
Embryomaternaler Dialog - Annehmen oder Abwehren